Filmreihe mit Werken von Todd Haynes – Meister seines Fachs

Mit dem Begriff „Meisterwerk“ sollte man sparsam umgehen. Und das tue ich gemeinhin auch. In diesem Fall aber ist er angebracht. Es geht um den Film „Carol“. Regisseur Todd Haynes hat sich mit seiner jüngsten Leinwand-Arbeit geradezu selbst übertroffen. Der Streifen, der im April 2014 entstand, gilt in diversen Sparten als heißer Anwärter auf den Oscar, nicht zuletzt in der Kategorie „Beste weibliche Hauptrolle“. Die übernimmt in „Carol“ Cate Blanchett. Die Australierin beweist einmal mehr, dass sie für die Rolle der Gattin am Rande des Nervenzusammenbruchs, die sie schon in „Blue Jasmin“ gab, prädestiniert ist. Blanchett trägt Pelzmäntel, die sie gut und gerne 20 Jahre älter machen, raucht Kette und trinkt zu viel. Mit gutem Grund: Die Beziehung zu ihrem Gatten liegt in Trümmern, die Scheidung steht kurz bevor. In einem Kaufhaus trifft sie die wesentlich jüngere Therese – und verliebt sich in sie. Die mit all dem einhergehenden kleinen und großen Gefühlsregungen mimt Blanchett derart glaubwürdig, wie man es selten auf der großen Leinwand sieht. Das dürfte kaum jemandem verborgen bleiben. Genausowenig wie die Tatsache, dass Regisseur Haynes ein Großer seiner Zunft ist. Das weiß man auch bei den Düsseldorfer Filmkunstkinos und hat eine kleine Reihe mit Filmen von Todd Haynes im Oberkasseler Kellerkino Souterrain organisiert. Dort steht am 10.1. „Dem Himmel so fern“, der im Jahr 2002 Julianne Moore zum Darstellerpreis von Venedig verhalf, auf dem Programm. Zwei Tage darauf folgt „I’m Not There“, eine fiktive Bob-Dylan-Biografie aus dem Jahr 2007, in Originalfassung mit Untertiteln. Am 19.1. flimmert – ebenfalls OmU – „Velvet Goldmine“ über die Leinwand, bevor am 26.1. „Carol“ den krönenden Abschluss markiert.

10.1., 11.30 Uhr, Dem Himmel so fern (dt. Fassung)
12.1., 19 Uhr, I’m Not There (OmU)
19.1., 19 Uhr, Velvet Goldmine (OmU)
26.1., 19 Uhr, Carol (OmU)
Souterrain, Dominikanerstr. 4, Düsseldorf

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