Die Bildende Kunst geht ja schon seit Jahren gerne in den öffentlichen Raum. Und in diesem Fall tun es auch zwei Herren, die bisher ausschließlich indoor getanzt haben: Simon Hartmann und Daniel Ernesto Mueller aka HARTMANNMUELLER. Die beiden Düsseldorfer sind ausgebildete Tänzer und als solche Teil der Ben J. Riepe Kompanie. Seit 2010 erarbeiten sie unter ihren kombinierten Nachnamen auch eigene Choreografien. Die jüngste heißt „Under the Bridge“. Für ihr Debüt im Außenraum haben sie sich ein auf den ersten Blick eher ungastliches Plätzchen ausgesucht. Sie begeben sich mit ihrem Publikum unter die Schönwasserpark-Brücke. Letztere ist Teil der A57, einer der stauträchtigsten Autobahnen in ganz NRW. 90.000 Fahrzeuge donnern hier am Tag vorbei. Kein im klassischen Sinne schöner Ort also, aber einer, an dem fast alles möglich ist. Hofft jedenfalls theycallitkleinparis und hat den Herren Mueller und Hartmann ein paar Fragen gestellt.
Wann standet ihr das letzte Mal im Stau auf der A57?
Am 13. April 2016 für 34 Minuten.
Eure jüngste Arbeit, die im Rahmen von „Move!“ zur Aufführung kommt, findet unter der A57 statt. Unter der Schönwasserpark-Brücke, um genau zu sein. Ein schwer zugänglicher und versteckter Ort. Wie seid ihr auf ihn gestoßen?
Er wurde uns von den Vertretern des Kulturbüros Krefeld, Jürgen Sauerland-Freer und Dorothee Monderkamp, vorgeschlagen. Wir fanden den Ort sofort ansprechend, inspirierend und konträr und laut.
Die Arbeit trägt den Titel „Under the Bridge“. Habt ihr auch davor schon Erfahrungen mit tänzerischen Arbeiten im öffentlichen Raum gemacht?
Nein. Es ist unser Debüt im öffentlichen Raum. Sind aber sehr gespannt auf die Reaktionen, die kommen werden. Für uns ist es ein erster Versuch, sich dem öffentlichen Raum zu nähern.
Den Besuchern wird festes Schuhwerk empfohlen. Was für Schuhe werdet ihr tragen?
Wir werden schicke Anzugschuhe in schwarz tragen.
Wie habt ihr euch dem Raum künstlerisch genähert?
Erstmal haben wir viel Zeit dort verbracht. Haben den Ort auf uns wirken lassen und uns daraufhin ein Konzept ausgearbeitet.
Gibt es eine Art Choreografie oder werdet ihr viel improvisieren?
Alle Abläufe sind festgelegt. Wir werden daher nicht viel improvisieren, eher reagieren und uns eher zeitlich auf die Situation einstellen, da alles auch von der Zuschauerzahl abhängt.
Der Ort ist schwer zugänglich, für Zuschauer relativ mühsam zu erreichen. Es gibt kaum Parkplätze in der Nähe, ihr empfehlt die Anreise mit Fahrrad oder ÖPNV. Was gibt euch Hoffnung, dass ihr an dem Abend nicht unter euch bleiben werdet?
MOVE! in town wird diese Jahr zum dritten Mal in Folge stattfinden. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass das Format einen großen Anklang in Krefeld und Umgebung gefunden hat. Der Eintritt ist frei, ein zusätzlicher Anreiz zu kommen und wir erwarten und freuen uns auch auf unser Publikum aus Düsseldorf.
„Under the Bridge“ wird an zwei Abenden in Krefeld zur Aufführung kommen. Gibt es schon Pläne für die Zeit danach, wird eine neue Bühnenarbeit kommen?
Im November wird im Rahmen von MOVE! unsere neue Bühnenarbeit in der Fabrik Heeder in Krefeld zur Uraufführung kommen, welche Ende Dezember auch im tanzhaus nrw in Düsseldorf gezeigt wird. Zusätzlich gab es bereits eine Anfrage aus Paris für eine Performance-Reihe im öffentlichen Raum.
1.+8.7., jeweils 20 Uhr, Unter der Schönwasserpark-Brücke der A57, Krefeld
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