„Today no taxameter“
Taxifahren ist in Rumänien eine erstaunlich preiswerte Angelegenheit. Und es gibt einen festgeschriebenen Kilometerpreis, der unabhängig von der Zeit, die der Wagen von A nach B benötigt, gilt. Klingt erst mal fair. In Bukarest zum Beispiel kosten die günstigsten (und kleinsten) Taxen 1,39 Lei pro Kilometer. Für umgerechnet einen Euro kann man also drei Kilometer fahren. Kein Wunder, dass auf den verstopften Straßen fast mehr signalgelbe Taxen unterwegs sind als private PKW. Wenn man wie wir 14 Kilo Gepäck auf dem Rücken trägt und nicht so genau ausmachen kann, wie man mit Bus/Bahn/Metro zu einem der zahllosen Busbahnhöfe in der Hauptstadt kommt, könnte so ein Taxi eine feine Sache sein. Erster Versuch. Wir: „Gara Ritmului?“ (so heißt der Busbahnhof, zu dem wir müssen). Fahrer: „Yes, but today no taxameter.“ Wir: „Without taxameter, no.“ Fahrer: „How much do you wanna pay?“ Wir: „How much is it?“ Fahrer: „20 Lei.“ Wir: „No.“ Abgang unsererseits. An der nächsten Ecke ein Taxistand, allerdings nur mit einem verfügbaren Wagen, ein größerer, der mehr Lei pro Kilometer nimmt. Der Fahrer sitzt gelangweilt am Steuer, sieht uns, macht aber keine Anstalten die Tür zu öffnen. Mein Begleiter: „Vielleicht hat er Feierabend.“ Ein paar hundert Meter weiter parkt die nächste gelbe Blechdose. Als wir uns nähern, tritt der Fahrer aufs Gas und fährt mit quietschenden Reifen weg. Irgendwie haben wir es dann doch noch geschafft. Im vierten Versuch. Wagen angehalten. Auf den Taxameter gezeigt: „Does it work?“ Macht es. Glücklich den Busbahnhof erreicht. Fettes Trinkgeld gegeben. Ist ja nicht so, als wären wir schlechte Fahrgäste.