Die Laubbläser sind ja jeden Herbst ein großes Thema. Dieses Mal aber hat es die Schreibende besonders hart getroffen. Weil vor dem Haus, in dem sie wohnt und arbeitet, ein großer Platz liegt, der wiederum von zahlreichen Bäumen umkränzt ist. Die Bäume sind der Jahreszeit entsprechend bereits halbnackt, dementsprechend viel Laub liegt auf dem Boden. Und wo viel Laub auf dem Boden liegt, sind die Laubbläser nicht weit. Die Laubbläser nehmen ihre Aufgabe ernst. Verdammt ernst. Hinter dem Fenster kann die Schreibende ob des Lärms kaum einen klaren Gedanken fassen.
Dabei möchte sie doch über Lambert schreiben. Diesen wunderbaren Pianisten mit Maske, der am Tag nach Allerheiligen in der Christuskirche auftreten wird. Sein Konzert ist bereits das zweite in einer insgesamt dreiteiligen Reihe von Klavier-Konzerten, die das zakk für das Oberbilker Gotteshaus geplant hat. Den Auftakt machte vor einigen Wochen der großartige Federico Albanese, Anfang Dezember folgt Lubomyr Melnyk.
Aber zurück zu Lambert. Der hat ein neues Album gemacht, das die Laubbläser ablösen und der neue Soundtrack zur Jahreszeit werden könnte (Damit wir uns nicht missverstehen: Für die Ohren ist Lambert natürlich wesentlich angenehmer). Das Album heißt „Stay in the dark“. Der Künstler hat es ausschließlich in der Nacht aufgenommen. Tagsüber war er mit anderen Sachen beschäftigt. Mit Einkaufen. Aufräumen. Oder Schlafen. Nachts, wenn Berlin endlich zur Ruhe gekommen war, wenn nur noch wenig Großstadt-Licht durch die Vorhänge schummerte, setzte sich Lambert ans Klavier und begann zu spielen. 12 Kompositionen sind so entstanden, auf denen der Musiker sehr behutsam sein Instrument bedient. Als wolle er die Nachbarn nicht wecken. Und die Waschbären bei ihren nächtlichen Raubzügen durch die Hauptstadt nicht stören. Ganz wunderbar ist das! Wie gemacht, um es in einer Kirche zu präsentieren.
Lambert: 2.11., 20 Uhr, Christuskirche, Düsseldorf