Die Modedesignerin Marion Strehlow schmort nicht im eigenen Saft. Sie lässt sich vielmehr gerne von Künstlern anderer Sparten inspirieren. Hatte in der Vergangenheit stets die Musik, allen voran die elektronische, einen starken Einfluss auf Strehlows Kollektionen, hat sie sich für die jüngsten textilen Teile von einer Tänzerin beeinflussen lassen: Maura Morales. Nun machen die beiden, nicht ohne Mauras musikalischen Gefährten Michio, gemeinsame Sache. Am 31.5. präsentieren sie im postPOST einen spannenden Dialog zwischen Tanz, Musik und Mode.
Wann bist du auf Maura Morales aufmerksam geworden?
Das ist noch gar nicht so lange her. Im Februar dieses Jahres habe ich „Phaidra“ von der Cooperativa Maura Morales im FFT gesehen und war restlos begeistert.
Was hat dich an der Bühnenarbeit besonders fasziniert?
Die Art und Weise, wie Maura sich bewegt, kombiniert mit der unglaublichen Atmosphäre von Michios Musik hat mich sehr beeindruckt.
Nun machst du am 31.5. im postPOST gemeinsame Sache mit den beiden. Der Abend wird eine gegenseitige Inspiration von Tanz, Musik und Mode. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?
Direkt nach dem Auftritt im FFT im Februar habe ich Maura und Michio im Foyer kennengelernt. Später schrieb mir Maura dann, dass ihr meine Kollektion so gut gefallen würde. Zu dem Zeitpunkt hatte ich sowieso schon mit dem Gedanken gespielt, dass wir irgendwann mal etwas zusammen machen müssen. Wir trafen uns dann zufälligerweise im postPost wieder, als ich gerade in diesen unglaublich schönen Räumen stand und darüber nachdachte, was man dort nur machen könnte. Da stand Maura plötzlich neben mir, auch sie mochte die Umgebung sehr. Und dann haben wir uns die Hand drauf gegeben, dass wir zusammen etwas dort machen wollen. Noch am selben Abend haben wir den nächstmöglichen Termin rausgesucht und Philipp Maiburg und Christian Fleischer mit unserer Euphorie genervt. Gesagt, getan.
Maura wird tanzend Teile aus deiner Kollektion präsentieren. Michio wird das Ganze musikalisch unterstützen. Werden die beiden dabei komplett improvisieren?
Ja, werden sie und folgerichtig habe ich auch keine Ahnung, wie der Abend letztendlich aussehen wird. Michio hat mich schon nach einer Nähmaschine gefragt, die er irgendwie live einbringen wird. Ich bin jedenfalls total gespannt.
Wir reden also über die Kollektion für Frühjahr und Sommer? Ohne zu viel zu verraten: Was macht die Kollektion aus? Welche Farben prägen sie? Welche Schnitte?
Dazu kann ich noch gar nicht so viel sagen, da ich noch mitten im Herstellungsprozess bin (Dieses Interview entstand ungefähr eine Woche vor der Veranstaltung, Anm. d. Red.). Da verändert sich innerhalb von einer Woche noch sehr viel. Ich habe jedenfalls einige neue Kleider gemacht, die hatte ich in letzter Zeit gar nicht mehr so viel in der Kollektion. Aber Maura sehe ich irgendwie in Kleidern. Außerdem lassen die sich natürlich auch prima auf der Bühne an- und ausziehen.
Nun lässt es sich ja vermutlich nicht in jedem deiner Teile gut tanzen. Worauf hast du bei der Auswahl der Teile sonst geachtet?
Ich habe keine besonderen Stücke der Kollektion für Maura herausgesucht, sondern sie wird an dem Abend selbst die Sachen auswählen, die sie tragen möchte.
Wovon lässt du dich selber bei deinen Entwürfen inspirieren? Kann man das im Nachhinein überhaupt ausmachen? Oder ist es ein unbewusster Prozess?
Es ist in der Tat ein eher unbewusster, fließender Prozess. Natürlich hat mich gerade bei den letzten Stücken, die ich produziert habe, Maura extrem beeinflusst. Und unser gemeinsames Projekt wird mich auch, nachdem es über die Bühne gegangen ist, weiterhin beeinflussen. Es wird für immer mit drinstecken, ähnlich wie die Jahresringe bei im Baum, um mal ein Bild aus der Natur heranzuziehen.
31.5., 20 Uhr, Cooperativa Maura Morales presents Strehlow, postPOST, Kölner Str. 114, Düsseldorf