Jede Stadt ist bemüht, ihre Vorzüge ins rechte Licht zu rücken. Historische Pracht zeigt man gerne. Fassaden namhafter Architekten. Lauschige Plätzchen und schmucke Parkanlagen. Aber natürlich besteht keine Stadt ausschließlich aus ansehnlichen Ecken. Es gibt auch Verkehrsknotenpunkte, Ausfallstraßen, Gewerbegebiete. Man denke nur an jene Wege, die man vom Flughafen einer x-beliebigen europäischen Großstadt ins Stadtzentrum zurücklegt. Was da rechts und links vorbeizieht, würde es in keine hochglänzende Broschüre schaffen – und macht trotzdem einen nicht zu vernachlässigenden Teil der Stadt aus.
Auch der Höherweg ist auf den ersten Blick keine Schönheit. Auf gut zweieinhalb Kilometern reicht er von Flingern-Süd bis ins tiefste Lierenfeld und endet genau an der Schnittstelle zu Vennhausen. Dahinter: Wiesen, Wälder, Erkrath. Im Verlaufe des Höherwegs werde die Stadt immer leiser, hat der Düsseldorfer Fotograf Markus Luigs mal gesagt. Das trifft es ganz gut.
Während der vordere Teil des Höherwegs überwiegend Wohnbebauung bietet, ist die Straße weiter hinten, zwischen Ronsdorfer Straße und Posener Straße, durch Gewerbebetriebe geprägt. Hier fährt man hin, wenn man einen Anhänger braucht. Wenn man Metall entsorgen möchte, Fliesen kaufen oder ein gebrauchtes Auto. Zum Flanieren zieht es die Menschen anderswohin. Fußgänger sind auf dem Höherweg dementsprechend Mangelware. Das wird sich am 16. Juni, ausnahmsweise ein Samstag, ändern. Dann nämlich wagt sich theycallitkleinparis unter dem Motto „Schön von hinten. Der Höherweg“ ins Gewerbegebiet vor. Und verspricht Spannendes, unter anderem eine ehemalige Wurst-Bude, die zur Berühmtheit wurde. Ein düsteres Kapitel NS-Geschichte. Und südostasiatische Gaumenfreuden in ungewöhnlichem Ambiente.
16.6., 12 Uhr, Teilnahme: 10 Euro, Anmeldungen unter salut@theycallitkleinparis.de, der Treffpunkt wird nach Anmeldung bekannt gegeben