In den kommenden drei Wochen zeigt sich das zakk von seiner allerbesten Seite. Musikplaner Miguel Passarge beweist ein gutes Händchen und hat fünf hochspannende Bands eingeladen, die innerhalb von nur drei Wochen an der Fichtenstraße auftreten werden. theycallitkleinparis gibt einen kleinen Überblick.
Singen und Saufen, das gehört bei Skinny Lister zusammen. Als die Folk-Punk-Band aus London vor einigen Jahren in den FFT Kammerspielen gastierte, blieb kein Zuschauerherz unberührt, keine Kehle trocken und kein Tanzbein steif. Es dauerte gerade ein paar Takte, bis Band und Publikum quasi eins waren. Auf der kleinen Bühne wurde wie verrückt getanzt. Und auch davor gab Düsseldorf die für die Stadt eigentlich typische Zurückhaltung bei derartigen Anlässen auf. Der Montagabend wurde kurzerhand zur „Saturday Night“ umbenannt, ein riesiger mitgebrachter Krug aus Ton, vermutlich hochprozentigen Inhalts, an die Zuschauer weitergereicht. Manch einer beließ es da nicht bei einem Schluck und tanzte im Anschluss noch einen Tick ausgelassener. Im zakk, so wagt theycallitkleinparis mal zu prophezeien, wird das kaum anders sein.
17.5., 20 Uhr
Vermutlich wären viele Menschen keineswegs glücklich darüber, wenn man sie als „Nerd“ bezeichnete. Der Neuseeländer Ruban Nielson, Kopf des Unknown Mortal Orchestra, würde die Bezeichnung mutmaßlich als Kompliment empfinden. Die Geschichte des Orchesters, das keines ist, beginnt 2010. Dort lädt Nielson den Song „Ffunny Ffriends“ hoch – und erntet weltweit Begeisterung. Ein Jahr später erscheint das Debütalbum. Bis heute ist Unknown Mortal Orchestra eigentlich ein Soloprojekt geblieben, obwohl Nielson, der mittlerweile in Portland lebt, für die Live-Konzerte eine dreiköpfige Band rekrutiert hat. Das bislang letzte Album „Multi-Love“ beschäftigt sich mit den spannungsgeladenen Dynamiken, die sich aus Dreier- und offenen Beziehungen ergeben. Schmeicheleien und Enttäuschungen werden da ebenso thematisiert wie Gefahrenherde und Missverständnisse. All das verpackt Nielson in extrem raumgreifende Musik, die dem Soul der Sechziger ebenso nahesteht wie Siebziger-Psychrock, dem LoFi-Klang der Neunziger sowie der Renaissance alter Keyboard-Sounds.
21.5., 20 Uhr
In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Gruppe Isolation Berlin mit ihrer Melange aus Spelunkenlied und Indierock sowie Gassenhauern wie „Alles Grau“, „Fahr weg“ oder „Schlachtensee“ ein ständig wachsendes Publikum erspielt. „Vergifte dich“ heißt nun die mittlerweile dritte Platte und darauf knüpft das Quartett nahtlos an sein bisheriges Repertoire an. Es wird geliebt und es wird verlassen, es wird gelebt und gehasst, es wird gedacht und verzweifelt, es wird getrunken und es wird wieder vergessen. Großstadtmelancholie für alle, in Zeilen gegossen von Tobias Bamborschke. Der zückt sein Notizbuch an der Tramhaltestelle des Lebens, dort, wo zu Zeiten der Romantik noch eine Eiche stand – und heute nur noch ein Pfandflaschenautomat.
23.5., 20:30 Uhr
The Handsome Family ist das Lebensprojekt des Ehepaares Brett und Rennie Sparks. Die beiden sind seit mehr als einem Vierteljahrhundert verheiratet und musizieren mindestens ebenso lange zusammen. Er zeichnet für die Melodien verantwortlich, sie für die Lyrics. In einer umgebauten Garage neben ihrem Eigenheim in New Mexico spielen sie ihre Folk- und Americana-Songs ein. Das tun sie bevorzugt dann, wenn alle Nachbarn schlafen und nur noch die Nachtfalter ihre Runden drehen. Das Ergebnis brachte ihnen viele Fans ein, auch unter Kollegen. Bruce Springsteen outete sich ebenso als Fan des Duos wie Ringo Starr. Guns N‘Roses nutzen einen Track als Intromusik für eine Südamerika-Tour. Und spätestens seit The Handsome Family einen Song zum Soundtrack der Serie „True Detective“ beisteuerten, ist der Kreis ihrer Zuhörer noch mal merklich gewachsen.
25.5., 20 Uhr
Achtung, Achtung: theycallitkleinparis verlost 2 mal 2 Tickets für das Konzert von The Handsome Family unter allen, die bis zum 23.5. eine Mail mit dem Betreff „The Handsome Family“ an salut@theycallitkleinparis.de senden.
Ihre Musik sei eine hypnotische Verschmelzung aus Jazz, Folk, Weltmusik und Electronica, heißt es über die Mammal Hands. Tatsächlich lassen sich die englischen Musiker von Sufi und schamanischer afrikanischer Trance-Musik genauso inspirieren wie von irischer und osteuropäischer Folklore, von Steve Reich, Philip Glass und weiteren zeitgenössischen Elektronica. Kennengelernt haben sich die drei Bandmitglieder 2012, als sie in Norwich Straßenmusik machten. Man verstand sich sofort, die Bandgründung war quasi die logische Konsequenz. Drei Alben sind seitdem erschienen, das Debüt „Animalia“ und dessen Nachfolger „Floa“ und „Shadow Work“. Die Mammal Hands traten beim Montreal Jazz Festival auf, im King‘s Place in London oder im RNCM in Manchester. Sechs Jahre nach Bandgründung kommen die Mammal Hands, die längst mit Genre-Größen wie dem Portico Quartet oder GoGo Penguin verglichen werden, nun zum ersten Mal nach Düsseldorf.
4.6., 20:30 Uhr
Achtung, Achtung: theycallitkleinparis verlost 2 mal 2 Tickets für das Konzert von Mammal Hands unter allen, die bis zum 2.6. eine Mail mit dem Betreff „Mammal Hands“ an salut@theycallitkleinparis.de senden.