Am Ende ist es immer das Gleiche. Die Bagger kommen und erledigen ihren schmutzigen Job. In den vergangenen Dekaden sind in Düsseldorf so zahlreiche Orte verschwunden, die den Bewohnern lieb und teuer waren. Bei manchen ging dem Tod eine lange Diskussion voraus. Unterschriften wurden gesammelt. Bürgerbegehren angestrengt. Andere verschwanden ohne viel Tamtam, heimlich, still und leise.
Die Erinnerungen aber sind quicklebendig. Und im Februar macht theycallitkleinparis einmal mehr kollektives Erinnern möglich – im Rahmen des Stadtrundgangs „Wie Sie sehen, sehen Sie nichts: Verschwundene Orte #3“. Die Tour führt am 3.2. zu Orten in Düsseldorf, die es nicht mehr gibt respektive in naher Zukunft nicht mehr geben wird. Einer davon liegt ziemlich versteckt in der Nähe des Südfriedhofs. Zwischen einem Altersheim für ehemalige Kirmesponys und parkenden LKW, zwischen einer mehrspurigen Hauptstraße und brachliegenden Flächen. Um den Ort zu finden, muss man von ihm wissen. Er hat in fast 100 Jahren viele unterschiedliche Funktionen erfüllt, viele Leben gelebt. Nun sieht es so aus, als ginge sein letztes Leben auf die Zielgerade. Die Verträge sind gemacht. Die Pläne in der Schublade. Aber bevor die Bagger kommen, schaut theycallitkleinparis noch mal mit seinen Gästen vorbei. Natürlich werden Menschen zugegen sein, die den Ort sehr gut kennen und von ihm erzählen. Das gilt im Übrigen auch für die anderen Stationen des Rundgangs. Welche genau das sind, wird wie üblich im Vorfeld geheim gehalten. Aber das ist ja für treue Mitgeher nichts Neues.
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Verschwundene Orte #3
3. Februar, 12 Uhr
Teilnahmegebühr: 10 Euro
Anmeldungen unter salut@theycallitkleinparis.de (Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben)
Hinweis: Die Wege zwischen den einzelnen Stationen werden mit Bus und Bahn zurückgelegt. Teilnehmer sollten also im Besitz eines Tickets sein.