Fernöstlich-bayuwarische Kollaboration. Kama Aina & Hochzeitskapelle kommen in die Christuskirche

Dass in der Oberbilker Christuskirche nicht nur allsonntäglich die Orgel erklingt, dürfte sich mittlerweile auch jenseits des Hinter-Bahnhofs-Stadtteils herumgesprochen haben. Pfarrer Lars Schütt stellt sein Gotteshaus nämlich in feinster Regelmäßigkeit engagierten Konzert-(und sonstigen) Veranstaltern als Location zur Verfügung. Axel Winne zum Beispiel. Der organisierte Anfang November erst einen 24-stündigen Musik-Marathon namens „24 Hours Loop Fair“, in dessen Rahmen Musiker wie Stefan Schneider, AI oder Graph das Kirchenschiff beschallten.

Knapp drei Monate später steht Winne nun mit dem nächsten vielversprechenden Abend in den Startlöchern: Kama Aina & Hochzeitskapelle. Hinter dem Namen verbirgt sich eine fernöstlich-bayuwarische Kollaboration. Da ist zum einen Kama Aina, der eigentlich Takuji Aoyagi heißt und in seiner Heimat Japan durch die Band Little Creatures einem größeren Publikum bekannt wurde. Da ist zum anderen die Hochzeitskapelle, deren Mitglieder man hierzulande aus namhaften Bands wie The Notwist, Tied & Tickled Trio, Spirit Fest oder Le Millipede kennt.

Was vor einiger Zeit mit der Interpretation des Instrumentals „Wedding Song“ aus der Feder von Aina beziehungsweise Aoyagi auf dem Debüt-Album der Hochzeitskapelle begann, hat sich mittlerweile zu einer gedeihlichen Zusammenarbeit ausgewachsen. Der japanische Musiker hat eine Reihe weiterer Stücke exklusiv für die bayerische „Supergroup“ komponiert. Daraus entstand der Tonträger „Wayfairing Suite“, der im vergangenen Jahr das Licht der Welt erblickte. Das Album enthält zehn Instrumental-Kleinode zwischen semi-klassicher Kammermusik und auf Ambient-Minimalismus reduzierter Folklore-Harmonie. Ebenso ort- wie zeitlos mutet das alles an. Die Kompositionen Kama Ainas, die zahlreiche Strukturen der elektronischen Musik entlehnen, treffen hier auf den sanftmütigen Rumpeljazz der Hochzeitskapelle.

All das klingt nun nicht unbedingt nach einem Sound, der zugänglich ist wie der von jenen, die man so im Radio so hört. Warum sich aber nicht mal drauf einlassen? Zumal das von Winne organisierte Düsseldorf-Gastspiel von Kama Aina & Hochzeitskapelle keinen fixen Eintritt kostet. Stattdessen geht – wie in Kirchen üblich – ein Klingelbeutel rum. Jeder zahlt, was ihm das Konzert wert war.

26.2., 20 Uhr, Christuskirche, Düsseldorf

 

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