Florian Senkal vom „Basimo“ im Interview – „Mit Liebe und Geduld gemacht“

Wie die Gastronomielandschaft in Düsseldorf – und natürlich auch anderswo – nach dem Ende der Pandemie aussehen wird, kann derzeit wohl niemand sagen. Man kann jedenfalls nur hoffen, dass Läden wie das „Basimo“ überleben werden. Im Januar 2019 hat Florian Senkal mit seinem Team das nur 20 Quadratmeter messende Restaurant auf der Hüttenstraße eröffnet. Seitdem hat sich der gemütliche Laden, in dem hausgemachte Pasta, Pizza und fantastische Salate auf der Karte stehen, viele Freund:innen in und um Friedrichstadt gemacht. theycallitkleinparis hat mit Florian Senkal gesprochen.

Florian, du hast das „Basimo“ vor ungefähr zwei Jahren eröffnet. Hast du damals gezielt nach Räumen in Friedrichstadt gesucht? Oder wären auch andere Stadtteile in Frage gekommen?
Ja, ich wollte schon gerne in der Gegend etwas auf machen. Die Nachbarschaft ist sehr cool und nett. Man fühlt sich hier einfach wohl und die Leute sind offen für Neues.

Wie wurde die Räumlichkeit vorher genutzt?
Ganz früher war das hier eine Konditorei und Bäckerei. Bis heute gab es einige Wechsel, da war so ziemlich alles dabei.

Was hast du vorher beruflich gemacht? Kommst du aus der Gastronomie?
Vorher war ich in der IT-Beratung. In der Vergangenheit habe ich aber immer mal wieder in Küchen gearbeitet.

Wieso wolltest du gerne in die Gastro?
Es war mein Traum, meinen eigenen kleinen Laden zu haben, wo man hingehen kann und immer etwas Leckeres bekommt.

Wie viele Stunden hat deine Arbeitswoche?
Keine Ahnung, das zähle ich nicht. Das ist momentan mein Leben. Die Woche ist sehr lang, geht aber sehr schnell rum.

Was bedeutet der Name Basimo?
Basimo ist Aramäisch. Das ist meine Muttersprache und bedeutet „lecker“ oder „schön“. Das wollen wir auch mit unserem Essen bewirken. Einfach leckeres Essen und schöne Erlebnisse.

Wie würdest du das Angebot beschreiben?
Kurz und Knapp: handgemachte, frische Pasta, Pizza und Salate. Alles mit Liebe und Geduld gemacht.

Basimo, Foto: Marc Ortmann

Ihr nennt euch ja Basimo Food Bar. Versteht ihr euch, so nicht nur fürs Take-away-Geschäft geöffnet ist, auch als Bar, also als Ort zum Verweilen, zum Quatschen, zum Feiern?
Natürlich! Wir haben bis zur Pandemie gar nicht ausgeliefert. Wir freuen uns, wenn man sich bei uns wohl fühlt und hier gerne Zeit verbringt. Das ist unser Anspruch an uns und unsere Arbeit. Wir wollen gutes Essen und eine angenehme Atmosphäre schaffen. Wir begrüßen gerne jeden im Laden und quatschen dann auch über alles Mögliche.

Wie ist das Angebot an Drinks?
Vor dem Lockdown haben wir verschiedene Limos und Eistee selbstgemacht. Regelmäßig wechselnde Weine und Biere. Aktuell bieten wir nur Flaschengetränke an.

Ihr arbeitet gerade an einer neuen Speisekarte. In welche Richtung wird sich das Angebot verändern? Kannst du dazu schon etwas verraten?
Wir können schon mal so viel verraten, dass es auf jeden Fall Basimo wird.

Werdet ihr Feedback und Wünsche eurer Gäste berücksichtigen?
Ja, sicher berücksichtigen wir Wünsche unserer Gäste. Dennoch wollen wir uns treu bleiben und bereiten erst einmal das zu, was uns selbst schmeckt.

Was für Gäste kommen ins Basimo?
Wir haben ein ziemlich buntes Publikum. Von Studis über junge Familien – bis hin zum Opa aus der Nachbarschaft.

Wo bezieht ihr eure Lebensmittel her?
Die Hauptbestandteile, Mehl, Käse und so weiter, holen wir im Großhandel. Die frischen Produkte versuchen wir, soweit es möglich ist, auf dem Wochenmarkt am Lessingplatz, Friedensplatz und Fürstenplatz zu besorgen. Das Fleisch kommt vom Metzger unseres Vertrauens.

Die Faustregel in der Gastronomie sieht ja einen Wareneinsatz von maximal 30 Prozent vor. Kommt ihr damit hin?
Wir haben kein Lager. Deswegen gehen wir lieber einmal öfter einkaufen und versuchen alles aus den Lebensmitteln rauszuholen und nichts zu verschwenden.

Wie ist es euch seit Beginn der Corona-Krise ergangen?
So wie allen anderen auch – da kann man einfach nichts schönreden. Corona schränkt uns total ein und wir können unser volles Potenzial nicht ausschöpfen. Dennoch sind wir sehr dankbar für die tolle Unterstützung von allen und wir sind sehr froh darüber, dass wir überhaupt arbeiten dürfen.

Was habt ihr umgestellt?
Das Liefer- und Abholgeschäft ist ziemlich hart. Man muss Arbeitsabläufe und Logistik umstellen und einführen. Unser Angebot ist so reduziert, dass wir aktuell nur Speisen anbieten, bei denen wir sicher sind, dass die außer Haus auch frisch und lecker bleiben.

Inwiefern hat sich die Nachfrage verändert?
Wir haben noch Glück. Pizza ist zeitlos und man geht eher Pizza essen, als dass man sie zu Hause macht. Außerdem bieten wir seit Beginn der Krise wöchentlich wechselnde Pizza- und Pasta- Gerichte an.

Liefert ihr auch aus?
Ja, wir haben uns extra Fahrräder angeschafft und von Freunden ausgeliehen, damit wir alle weiterhin auf dem Frischen halten können.

Basimo Food Bar, Hüttenstr. 83, Düsseldorf

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