„Laurie Penny ist derzeit die wichtigste junge Feministin“, schrieb Die Zeit und liegt damit wohl nicht so falsch. Penny, Jahrgang 1986, ist Buch- und Drehbuchautorin und Journalistin. Sie hat in Oxfort englische Literaturwissenschaft studiert, publizierte u. a. im „Guardian“, der „New York Times“ oder „Vice“ über Politik, soziale Gerechtigkeit, Popkultur und Feminismus. Als Drehbuchautorin wirkte sie an den Serien „The Nevers“, „The Haunting of Bly Manor“ und „Carnival Row“ mit. Und dann ist da natürlich noch ihr Buch „Meat Market. Female Flesh Under Capitalism“, mit dem sie 2011 international wahrgenommen wurde und das 2012 in deutscher Übersetzung erschien. Darin analysierte Laurie Penny die Strategien, mit denen Frauenkörper im Spätkapitalismus entmachtet und kontrolliert werden.
Seit Anfang März ist nun ihr neues Buch auf dem Markt. Titel: „Sexuelle Revolution. Rechter Backlash und feministische Zukunft“. Darin schreibt die Britin mitreißend und scharf über Sex und Macht, Trauma und Widerstand, über die Krise der Demokratie, die Krise weißer Männlichkeit und die Rückzugsgefechte derer, die Angst vor Machtverlust haben. Stattdessen fordert sie eine Kultur des Consent, die weit über Sex hinausgeht: Auch in Arbeitsverhältnissen, in Systemen politischer Repräsentation und im Miteinander müssen wir zu einer Logik des fortlaufend ausgehandelten Einvernehmens finden, um individuelle und kollektive Traumata zu heilen und zukünftige zu verhindern. Vier Jahre nach ihrem letzten Besuch in Düsseldorf gastiert Penny am 9. März abermals im FFT, das mittlerweile am Konrad-Adenauer-Platz beheimatet ist, um ihr jüngstes Werk – im Gespräch mit ihrer Kollegin Mithu Sanyal – vorzustellen. „Im kommenden Jahrhundert wird nur eins Bestand haben: entweder das fragile Selbstverständnis und die Bequemlichkeit der weißen Männlichkeit oder die menschliche Gesellschaft, wie wir sie gern sähen. Es lohnt sich, darum zu kämpfen“, schreibt Penny in ihrem Buch. Recht hat sie.
9.3., 19 Uhr: Buchvorstellung und Gespräch, FFT, Düsseldorf