In den turbulenten Jahren, in denen seine Band Feine Sahne Fischfilet es bis an die Spitze der deutschen Musikszene geschafft hat, hieß es für Frontmann Monchi immer nur Vollgas. Als die Band eine Pause einlegt und er zum ersten Mal Ruhe hat, beginnt er, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Die Waage verrät ihm, dass die Zeit reif ist: Zu dem Zeitpunkt wiegt er 182 Kilo. Solange er sich erinnern kann, ist Monchi immer an die Grenzen und darüber hinaus gegangen. Als Rampensau und streitbares Sprachrohr für Feine Sahne Fischfilet trägt er das Herz auf der Zunge. Sein Motto: „Alles oder nichts“. Das gilt allerdings genauso für die unzähligen Abstürze und Vollräusche in Kneipen und auf Tour. Als es für ihn schon längst normal ist, zu fressen statt zu essen, zu saufen statt zu trinken, beginnt er Gewissheiten und Gewohnheiten zu hinterfragen. Auf Scheitern folgt Verstehen. Er lernt viel über seine eigenen Widersprüche und Macken, über Identität und den Einfluss, den die Gesellschaft auf die Eigenwahrnehmung haben kann. In seinem Buch „Niemals satt“, das Anfang April bei Kiepenheuer und Witsch erschienen ist, beschreibt Monchi mit schonungsloser Ehrlichkeit und Selbstkritik, wie er es in nur einem Jahr geschafft hat, über 65 Kilo abzunehmen. „Ich wiege 120 Kilo und fühle mich wie ein Schmetterling“, heißt es da und der Sänger gibt zu, dass ihn der Kampf gegen die Maßlosigkeit tagtäglich beschäftigt. Im Rahmen seiner umfangreichen Lesetour gastiert Monchi am 10. Mai im Düsseldorfer Savoy Theater. Der Abend ist ausverkauft aber, wer weiß, vielleicht hat ja vor Ort doch noch jemand kurzfristig ein Ticket abzugeben.
10.5., 20 Uhr, Savoy Theater, Düsseldorf (ausverkauft)