Die Macher:innen des asphalt festivals sind Großmeister darin, neue Veranstaltungsorte in der Stadt aufzutun. Orte, die – vorübergehend – ungenutzt sind und die sie mit Kultur unterschiedlicher Couleur befüllen können. In die schwimmende Bühne auf dem Schwanenspiegel, die während der Corona-Pandemie erstmals zum Einsatz kam, hat sich zum Beispiel die ganze Stadt Hals über Kopf verliebt. Auch in diesem Jahr können die künstlerischen Leiter Bojan Vuletic und Christof Zeeger-Zurmühlen mit einer neuen Räumlichkeit aufwarten: Hinter dem Namen 34OST verbergen sich die ehemaligen Verkaufsräume von Conrad Electronic auf der Ostraße 34. Das Besondere an der neuen kulturellen Spielwiese: Sie kann nicht nur für die Dauer des Festivals genutzt werden, sondern auch davor und danach.
Und so beginnt der Sommer dieses Jahr bereits im Mai – mit dem Prolog zum asphalt festival 2023. Den Auftakt macht ein Abend, der auf den thematischen Schwerpunkt des diesjährigen Programms einzahlt, richtet man doch einen Fokus auf Arbeiten ukrainischer Künsterler:innen, die sich mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine auseinandersetzen. So auch die Musik-Poesie-Performance „Ukrainian Songs of Love and Hate“. Entwickelt haben sie die ukrainischen Dichter:innen Grigory Semenchuk und Lyuba Yakimchuk, die Musikerin und Schriftstellerin Irena Karpa und der in Berlin lebende Musiker und Produzent Yuriy Gurzhy. Gemeinsam haben die Vier einen expressiven Soundtrack des Kriegs geschrieben und komponiert, den sie am 6. Mai im 34OST live performen. Popmusik war schon immer eine internationale Sprache. Vieles, was Worte nicht ausdrücken können, kann ein Song vermitteln. Vom Gospel bis zum Protestsong: Musik war immer da, um zu beruhigen, zu heilen oder zu inspirieren. Der russische Angriffskrieg hat jede Ukrainerin und jeden Ukrainer verändert, Musiker:innen und Dichter:innen sind da keine Ausnahme. Sie sind auf der Suche nach Worten und Klängen, um ihre Geschichten zu erzählen und um herauszuschreien, was aktuell in der Ukraine geschieht.
Auch an den darauffolgenden vier Samstagen ist im 34OST Programm geplant: Am 13.5. trifft der Düsseldorfer Pianist und Sounddesigner Tom Blankenberg auf Audrey Chen, eine außergewöhnliche Improvisationskünstlerin, die Stimme, Cello und Elektronik zu einem Instrument verschmilzt. Am 20.5. präsentiert das Ensemble Tango del Sur wehmütig-schmachtende Tangostücke, unter anderem von Astor Piazzolla und Osvaldo Pugliese. Bei der Singer-Songwriter-Night am 26.5. entern Steve Savage und Felipe Baldomir die Bretter. Und am 3.6. liest Autor und Kabarettist Frank Goosen aus seinem neuen Fußballroman „Spiel ab!“, den das Magazin „11 Freunde“ schon jetzt als „zukünftigen Klassiker“ bezeichnet.
Als wären das nicht schon der guten Nachrichten genug, hier noch eine weitere: Wenn der Abend mit Goosen über die Bühne ist, heißt es nur noch 13 mal schlafen bis zum eigentlichen Festival-Beginn. Über dessen Programm wird an dieser Stelle noch mal separat informiert. Versprochen.
34OST, Oststr. 34, Düsseldorf, Einlass zu den Prolog-Veranstaltungen jeweils ab 19 Uhr, mehr Infos zum Programm hier