Am Rand der Stadt, zwischen Ponyhof, Autobahnen und Notunterkunft liegt die Datscha. Ihre Geschichte ist mittlerweile fast 20 Jahre alt: 2005 erschloss sich eine Gruppe selbsternannter „Großstädter“ ein von Grün umgebenes Gartenhaus in der Nähe des Düsseldorfer Südrings. Ein Stück Natur mitten in der Stadt, das Platz bot für Ausstellungen, Konzerte, Baumhaus-Dinner und natürlich Partys. Im Laufe der Jahre wurden aus den selbsternannten „Datschen“ Mütter und Väter. Zusätzlich zu den Partys gab es Kindergeburtstage. 2021 wurde der ursprüngliche Ort abgerissen und musste einem Bauprojekt der Stadt Düsseldorf weichen. Seitdem ist die Datscha im benachbarten Kulturlabor untergekommen, welches – so ist er wohl, der Lauf der Dinge – nun selbst durch das Bauprojekt bedroht ist.
Zu diesem Zeitpunkt, da unklar ist, ob es weitergeht, stellen die Düsseldorfer Regisseurin Marlin de Haan und ihr Team nun die Datscha ins Rampenlicht. Ein generationenübergreifendes Ensemble erklärt den Ort kurzerhand zum Schutzgebiet. An insgesamt sechs Aufführungsterminen ab Mitte Oktober bekommen die Besucher:innen die Gelegenheit, die Datscha zu betreten und sich temporär dort aufhalten. Was macht die Datscha aus? Was bedeutet sie für die die Menschen, die hierherkommen, und für die Stadt, zu der sie gehört? Wo gibt es noch gemeinsame Alltagsfluchten und andere Ideen von Gemeinschaft?
Am Beispiel der Datscha erzählen Marlin de Haan und ihr Team von einem Treffpunkt von Kindern und Erwachsenen, dem damit verknüpften Lebensgefühl und einem Ort, den es möglicherweise bald nicht mehr geben wird. An der Schnittstelle von Theater, Happening und begehbarer Rauminstallation, entführt de Haan das Publikum wie zuletzt bei ihren Projekten „Der Kirschgarten“ (2018), „Die Frau vom Meer“ (2021) und „Südwärts“ (2021) einmal mehr in den Düsseldorfer Stadtraum. In eine der letzten Oasen in Düsseldorf.
13.10., 20 Uhr; 14.10., 20 Uhr; 15.10., 18 Uhr; 20.10., 20 Uhr; 21.10., 20 Uhr; 22.10., 18 Uhr
Treffpunkt: Südring 135, Düsseldorf, Karten gibt es hier.