Mensch und Maschine. Die Konzertreihe Collab

Improvisation, Experiment und die Verknüpfung von Live Coding mit anderen künstlerischen Ausdrucksformen: Das ist es, was die vierteilige Konzertreihe „Collab“ ausmacht. Zwischen dem 26. Oktober und 16. November bringt sie internationale und lokale Künster:innen zusammen, die gemeinsam das kreative Potential der kollaborativen Performance erkunden.

Jenen, die es noch nicht wissen, was Live Coding ist (und das sind vermutlich gar nicht so wenige), sei kurz erklärt, dass es sich dabei um darstellende Kunst handelt, bei der Kunstschaffende in Echtzeit Code schreiben, um Musik oder visuelle Kunst zu erzeugen. Diese Technik ermöglicht es, kreative technische Prozesse durch Projektionen für das Publikum sichtbar zu machen und direkt in die Entstehung des Kunstwerks einzubeziehen. Live Coding stellt eine innovative Ausdrucksform dar, die die Beziehung zwischen Mensch und Maschine sowie Kunst und Publikum neu hinterfragt.

Axel Ganz (links) und Markus van Well, Foto: privat

Auf die Beine gestellt haben „Collab“ zwei Düsseldorfer: Axel Ganz und Markus van Well. Beide sind Teil von Toplap Düsseldorf, einem Zusammenschluss von Menschen aus popkulturellen und akademischen Kontexten, die sich mit Live Coding und algorithmischer Komposition beschäftigen. In den vergangenen Jahren hat Toplap Düsseldorf über zehn Live- und Online-Konzerte sowie Workshops und Talks organisiert – zuletzt im Jahr 2023 ein zweitägiges Festival im Rahmen der jährlich stattfindenden Internationalen Live Coding Conference.

Den Auftakt von „Collab“ gestaltet am 26. Oktober ab 20 Uhr das Projekt Crash Server aus Straßburg in der Schleuse Zwei. Das bezeichnet seine Auftritte als „Post Mayhem Live Coding Music“. In rasantem Tempo improvisiert das Duo Code und versucht gemeinsam, einen unberechenbaren Server zum Absturz zu bringen, der gleichzeitig ihren Code manipuliert und herausfordert. Musikalisch bewegt sich Crash Server zwischen Elektro, Noise, Glitch, Ambient und IDM, während ihre visuellen Projektionen die vielschichtigen Beziehungen unserer digitalen Welt widerspiegeln.

Weiter geht es am 2. November ab 21 Uhr im ES365 mit Alicia Champlin und Niklas Reppel. Die beiden Künstler:innen aus Barcelona stehen für reine Vibration und prozessierten Klang. In ihren Improvisationen vereinen sich analoge und digitale Klangebenen zu einer meditativen Deep Listening-Erfahrung.

Eine Woche später, am 9. November ab 22 Uhr, begegnen sich im FFT erstmalig der italienische Soundartist und Creative Coder Francesco Corvi und der Düsseldorfer Schlagzeuger, Perkussionist und Elektronik-Musiker Kai Angermann in einer experimentellen Performance, in der sie abstrakte elektronische Klänge und Schlagwerk miteinander verbinden.

Lastenaufzug im Maschinendorf, Foto: Axel Ganz

Das Highlight der Reihe steigt zum Abschluss am 16. November im Lastenaufzug des im Mai eröffneten Maker Space Maschinendorf: Dort treffen ab 20 Uhr Live Coding, Literatur und Schauspiel aufeinander. In ihrer ersten gemeinsamen Arbeit wagen nervousdata und die Schauspielerin Cathleen Baumann sich auf neues Terrain vor und verbinden ihre unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen, um neue Perspektiven auf Sprache, Code und unser Verhältnis zur Technologie zu eröffnen.

Tickets für alle vier Veranstaltungen sind ausschließlich an der Abendkasse erhältlich. Am ersten Abend besteht die Möglichkeit ein vergünstigtes Ticket für 30/18 Euro für den Besuch
aller Konzerte zu erwerben.

26.10., 20 Uhr: Crash Server, Schleuse Zwei, Düsseldorf
2.11., 21 Uhr: Alicia Champlin & Niklas Reppel, ES365, Düsseldorf
9.11., 22 Uhr: Francesco Corvi & Kai Angermann, FFT, Düsseldorf
16.11., 20 Uhr: nervousdata/Cathleen Baumann, Maschinendorf, Düsseldorf

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